Hopfen

Bierherstellung Bierhopfen:

Hopfenkorb

 

Neben Malz und Hefe ist der Hopfen ein wichtiger Bestandteil  bei der Bierherstellung. Hopfen gilt als die „Seele des Bieres”. Er verleiht dem Bier seinen herb-bitteren Geschmack, verbessert seine Haltbarkeit und stabilisiert den Schaum. Das größte Hopfenanbaugebiet der Welt ist die Hallertau in Bayern.

 

 

Hopfengeschichte:
Hopfenpflanze:
Hopfensorten:
Hopfenanbaugebiete:
Hopfenorganisationen:
Hopfenmuseen:
Hopfeninformationen:

 

 

Hopfengeschichte:

Bereits bei den alten Kulturvölkern der Babylonier und Ägypter fand der Hopfen als aromatische Pflanze bei der Herstellung von Bier Verwendung. Die Urheimat des Wald-Hopfens dürften feuchte Bergtäler im vorderen Asien sein.
In Deutschland wurde der Hopfenbau mit großer Wahrscheinlichkeit zur Zeit der Völkerwanderung von den Wenden eingeführt. Urkundlich wurde der Hopfenbau erstmals im Jahre 736 bei Geisenfeld erwähnt. Kriegsgefangene Wenden sollen dort einen Hopfengarten angelegt haben.
Im frühen Mittelalter wurde in Deutschland fast überall Wein angebaut. Flurnamen wie Weinleite, Weinsteig deuten darauf hin. Wahrscheinlich durch Klimaverschlechterung und Kriege wie den Dreißigjährigen Krieg trat der Weinbau zurück. Dagegen entwickelte sich die Braukunst. Im Jahr 1516 erließ der Bayerische Herzog Wilhelm IV eine Brauordnung mit dem sog. "Reinheitsgebot". Darin ist bestimmt, daß zur Bierherstellung keine anderen "Stücke als Gerste, Hopfen, Wasser verwendet und gebraucht werden sollen". Dieses Reinheitsgebot ist das älteste Lebensmittelgesetz und bis heute gültig. Da Hopfen ein sperriges Gut ist, das zur Zeit des Pferdefuhrwerkes nicht allzu weit transportiert werden konnte, wurde er im Einzugsgebiet der jeweiligen Brauereien, d.h. praktisch fast überall dort gebaut, wo Bier gebraut wurde.
Im späten Mittelalter war in Norddeutschland blühender Hopfenbau. Aus statistischen Erhebungen der Jahre 1814 /15 geht hervor, daß in Süddeutschland Hopfen von Passau bis zum Rheinland gebaut wurde, mit Schwerpunkten um Wasserburg, Memmingen und Nürnberg.
Durch Verbesserung der Verkehrsverhältnisse mit gleichzeitiger Erhöhung der Nachfrage, vor allem auch aus dem Ausland, haben sich nach und nach Gebiete herauskristallisiert, in denen die klimatischen, bodenmäßigen und strukturellen Voraussetzungen den Anbau von qualitativ hochwertigem Hopfen begünstigen. Durch das Hopfenherkunftsgesetz von 1929 und die EWG-Bezeichnungsverordnung von 1977 wurden diese Anbaugebiete gesetzlich abgegrenzt.
(Quelle: nach Gmelch, F., Roßbauer, G.: Der Hopfen, Flurbereinigungsdirektion Regensburg, Regensburg)

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Hopfenpflanze:

Hopfen, lateinische Bezeichnung: Humulus lupulus L. Cannabaceae, aus der Familie der Hanfgewächse;
Hopfen ist eine mehrjährige, rauhaarige, rankend und windend wachsende Pflanze aus der Familie der Hanfgewächse. Jährlich wachsen die männlichen und weiblichen Hopfenpflanzen erneut heran, wobei die weiblichen zapfenartigen Fruchtstände, nachdem sie gepflückt und getrocknet wurden, zum Bierbrauen verwendet werden.
Sie enthalten als wirksame Bestandteile, Hopfenharze, -öle und die Hopfenbitter Humulon und Lupulon. Durch Oxidation letzterer bildet sich Methylbutenol - der Hauptwirkstoff -, welcher erst nach mehrwöchiger Lagerung entsteht.
Da die befruchteten Blüten weniger Bitterstoffe enthalten, werden die männlichen Pflanzen sorgfältig ausgelesen, bzw
gar nicht erst angebaut. Die Vermehrung des Hopfens erfolgt über Stecklinge.
Das Hopfenbitter verleiht dem Bier den herben Geschmack, erhöht das Schaumhaltevermögen und verbessert die Haltbarkeit. Die Ausbildung des Aromas und damit der Geschmack hängt überhaupt vom Hopfen selbst ab. Beheimatet ist der Hopfen in den Auen- und Bruchwäldern Europas. Angebaut wird dieser in Bayern (Hallertau, Spalt, Hersbruck, 30 % der Welternte), in Württemberg (Tettnang), Tschechien, Frankreich, USA und in einigen weiteren Ländern.
Man kann aus Hopfen auch Tee zubereiten, welcher eine beruhigende Wirkung ausübt und bei Magenverstimmungen hilft.
Bei Nervosität und Schlafstörungen mischt man 1 Teil Hopfenzapfen, oder - blüten mit 3 Teilen Baldrian
und bereitet sich daraus einen Teeaufguß zu, den man vor dem Schlafengehen trinkt. Bei nervösen Magenbeschwerden verwendet man für den Tee 1 Teil Hopfen und 1 Teil frisch gequetschten Kümmel.

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Hopfensorten:

Rohstoffe_Hopfendolden kleinEs existieren etwa 40 unterschiedliche Varietäten (Kulturrassen) von Humulus lupulus, aus denen der Brauer im Hinblick auf den Typ Bier, den er brauen möchte, seine Auswahl treffen kann. Die deutschen Hopfensorten sind Teilweise abhängig vom Anbaugebiet. Folgende deutsche Hopfensorten sind zur Zeit bekannt:

 

Hopfensorten:

 

Bemerkung:

Hersbrucker Spät

 

 

Hallertauer Tradition

 

 

Hallertauer Mittelfrüher

 

 

Hallertauer Taurus

 

 

Hallertauer Magnum

 

 

Hallertauer Merkur

 

 

Northern Brewer

 

 

Nugget

 

 

Opal

 

 

Perle

 

 

Saphir

 

 

Spalter Select

 

 

Smaragd

 

 

Spalter

 

 

Tettnanger

 

 

 Herkules

 

 

 

 

 

 

Quelle: Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V.

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Hopfenanbaugebiete:

Der Hopfen ist eine zarte Pflanze, die nicht überall gedeiht. Der Hopfen stellt besondere Ansprüche an die Intensität des Sonnenlichtes und an die Verteilung des Lichtes über die einzelnen Wellenlängen, so dass sich der kommerzielle Hopfenanbau auf Regionen zwischen dem 35. und 55. Breitengrad beschränkt. Die wichtigsten Anbaugebiete auf der Welt sind der Hallertau (Bayern), Yakima (Washington), Kent (UK) und Böhmen (Tschechei) auf der nördlichen Halbkugel und Australien und Neuseeland auf der südlichen Halbkugel. Insgesamt werden auf ungefähr 55.000 Hektar ungefähr 80.000 Tonnen Hopfen geerntet. Es existieren etwa 40 unterschiedliche Varietäten (Kulturrassen) von Humulus lupulus, aus denen der Brauer im Hinblick auf den Typ Bier, den er brauen möchte, seine Auswahl treffen kann.

Die folgende Tabelle zeigt die deutschen Hopfenanbaugebiete mit den Flächenanteilen und der Anzahl Hopfenpflanzern. Basis sind die Zahlen vom  Jahr 2005.

Hopfenanbaugebiet:

Fläche in ha:

Hopfenpflanzer:

Bundesland:

Hallertau

14.221,27

1.297

Bayern

Spalt

394,58

95

Bayern Fränkisches Seenland

Tettnang

1.200,00

186

Baden-Württemberg

Elbe-Saale

1.331,60

30

Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen

Baden/Rheinpfalz/Bitburg

19,64

3

Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz

 

 

 

 

 

Quelle: Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V.

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Hopfenorganisationen:

Hopfenorganisation:

Internet URL:

Bemerkung:

Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V.

www.deutscher-hopfen.de

 

Deutscher HopfenWirtschaftsVerband E.V. DHWV

www.hopfen.de

 

HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G.

www.hvg-germany.de

 

Gesellschaft für Hopfenforschung e.V.

www.hopfenforschung.de

 

Hopfenpflanzerverband Tettnang e.V.

www.tettnanger-hopfen.de

 

Hopfenpflanzerverband Hallertau e.V.

www.hallertauerhopfen.de

 

Hopfenring Hallertau e.V.

www.hopfenring.de

 

 

 

 

 

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Regionalverbände:

Die Deutschen Hopfenanbaugebiete sind in vier Regionalverbände zusammengefasst.

Hopfenverband Tettnang:
Das Hopfenanbaugebiet Tettnang feierte 1994 sein 150jähriges Bestehen. Ausgangspunkt war das Jahr 1844, als der Anbau des Handelsgewächses Hopfen auf Anregung von J.N. von Lentz, engagierter Bürger Tettnangs, begann. Im Jahre 1854 spricht die Statistik von 3 ha, im Jahre 1864 von 91 ha, im Jahre 1874 schon von 400 ha und im Jahr 1884 gar von 648 ha Hopfenfläche. Sehr erfolgreich und innovativ war Friedrich Wirth, der damalige Besitzer von Gut Kaltenberg. Neue Anbaumethoden, Anbautechniken, Geräte und Verarbeitungsvorgänge erregten das Interesse und haben z.T. bis in die heutige Zeit ihre Gültigkeit nicht verloren.
Höhen und Tiefen folgten, die herausragende Stellung des Tettnanger Aromahopfens aber blieb. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1947 die Neugründung des heutigen Hopfenpflanzerverbandes Tettnang e.V.
Das Anbaugebiet Tettnang definiert sich ausschließlich als Aromahopfen-Anbaugebiet. Dies bedeutet, es werden nur Landsorten der Sorten Tettnang Tettnanger (ca. 820 ha) und Tettnang Hallertauer (ca. 400 ha) angebaut.

Hopfenverband Elbe-Saale:
Das nördlichstes Anbaugebiet Deutschlands, das die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umfaßt. Ausdehnung von Bautzen im Osten bis Heringen im Westen sowie Magdeburg im Norden bis Altenburg im Süden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Anbaugebietes erfolgte vor mehr als 1000 Jahren. Die Neuzeit des Anbaugebietes begann 1956.
Die Anbaufläche beträgt z.Zt. 1331 ha, damit ist das Anbaugebiet Elbe-Saale nach der Hallertau das zweitgrößte Anbaugebiet Deutschlands. Die Anbaufläche der 3 Länder: Sachsen-Anhalt 551 ha, Sachsen 401 ha, Thüringen 380 ha.

Hopfenverband Spalt:
Schon seit über 1000 Jahren wird in dem Gebiet Hopfen angebaut. Hopfen aus der Stadt Spalt trägt das älteste Gütesiegel der Welt. Es wurde im Jahr 1538 vom Eichstätter Fürstbischof Philipp von Pappenheim der Stadt Spalt verliehen und zeugt vom Qualitätsbewusstsein der Spalter Hopfenbauern im Fränkische Seenland.
Mit 400 ha Hopfenfläche und einer Erzeugungsmenge von 10.000 Zentnern legen die rund 100 Hopfenpflanzer den Schwerpunkt der Erzeugung eindeutig auf den Anbau von Aromasorten.  Über 90% der Fläche sind mit den Sorten „Spalter“,„Hallertauer“ und „Spalter Select“ bestellt. Die traditionell angebaute Sorte ist die Hocharomasorte „Spalter“. Diese Sorte   ist eine alte Landsorte aus dem Saazer Formenkreis (Spalter, Tettnanger, Saazer), die seit Jahrhunderten um Spalt angebaut   wird.

Hopfenverband Hallertau:
Hallertau, mundartlich auch Holledau, Landschaft im bayerischen Tertiärhügelland zwischen Donau, Isar, Amper und Ilm.
Das ursprünglich nach einem Wald benannte, heute nur noch lückenhaft bewaldete Gebiet mit den zentralen Orten Mainburg und Pfaffenhofen an der Ilm wird überwiegend als ertragreiches Agrarland genutzt. Wirtschaftlich wichtigste Form der Landnutzung ist der hier seit dem frühen Mittelalter belegte Anbau von Hopfen, der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stark zugenommen hat und inzwischen in 57 Gemeinden auf rund 18 000 Hektar betrieben wird. Damit zählt die Hallertau zu den führenden Hopfenanbaugebieten der Welt. Mehr als 80 Prozent der deutschen Hopfenernte stammt aus diesem amtlich festgelegten Herkunftsgebiet (Hopfenpflanzerverband Hallertau e.V.).

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Hopfenmuseen:

Eine Sammlung von Hopfenmuseen-Informationsquellen in Deutschland finden Sie in der folgenden Tabelle. Durch anklicken der Internet URL kommen Sie zu der jeweiligen WEB-Site.

Hopfenmuseum:

Internet URL:

Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach

www.hopfenmuseum.de

Hopfenerlebnishof Forster in Tettenwang

www.hopfenerlebnishof.de

Hopfenlehrpfad bei Altmannstein

www.altmuehltal.de/altmannstein/hopfenlehrpfad.htm

Hopfenmuseum Tettnang

www.hopfenmuseum-tettnang.de

 

 

 

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Hopfeninformationen:

Eine Sammlung von Hopfen-Informationsquellen in Deutschland finden Sie in der folgenden Tabelle. Durch anklicken der Internet URL kommen Sie zu der jeweiligen WEB-Site.

Hopfeninformationen:

Internet URL:

Hopfen-Shop (Hopfenprodukte aus der Hallertau)

www.altmuehlnet.de/~an00968/Hopfenshop.htm

Hopfengärtnerei Eickelmann aus Geisenfeld

www.eickelmann.de

Hopfenhandtuch aus der Hallertau

www.hallertauer-hopfenhandtuch.de

Hopfenmuseum Tettnang Online-Shop

www.hopfenmuseum-tettnang.de/onlineshop/index.php

Hopfensack-Design (Kleidung aus Hopfensäcken)

www.hopfensack-design.de

 

 

 

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