Allgäu Übersicht

Allgäu Übersicht:

Als Allgäu wird die Landschaft im Süden des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben, sowie ein kleiner Teil Baden-Württembergs bezeichnet. Landschaftlich zählen auch die deutschen Zollanschlussgebiete Jungholz, Tirol und Kleinwalsertal, Vorarlberg dazu. Der Name leitet sich vom althochdeutschen "alb" = Berg, Bergwiese und mittelhochdeutsch "göu", was soviel wie "Landschaft, Gegend, im übertragenen Sinn auch Herrschaftsbereich" bedeutet.

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Übersicht:

Allgaeu aus dem HeissluftballonAllgäu, Landschaft der nördlichen Alpen und des Alpenvorlands, zwischen Bodensee und Lech. Seit dem Zeitalter Napoleons I. gehört der größere östliche Teil zu Bayern, der kleinere westliche Teil zum heutigen Baden-Württemberg. Im Südosten reicht das Allgäu bis nach Österreich hinein. Von Norden nach Süden ist die Landschaft in Alpenvorland, Allgäuer Voralpen und Allgäuer Alpen gegliedert, wo am Fellhorn (2 037 Meter), Hohem Ifen (2 230 Meter), Gottesacker (2 017 Meter), Mädelegabel (2 645 Meter), Hochvogel (2 593 Meter), Nebelhorn (2 224 Meter) und Großem Krottenkopf (2 657 Meter) beträchtliche Höhen erreicht werden. Das Alpenvorland dagegen ist ein eher gemäßigtes Hügel- und Bergland mit Höhen über 1 100 Meter im Bergland des Adelegg westlich von Kempten und Jungmoränen-landschaften an Iller, Lech und Wertach.

Neben ausgedehnten Wäldern finden sich weitläufige Weidelandschaften. Viehzucht und Milchwirtschaft gehören zu den Haupterwerbszweigen. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist auch der Fremdenverkehr. Das Land verfügt über zahlreiche Kur- und Heilbäder sowie Luftkurorte. Die eng mit der Forstwirtschaft verbundene Papierindustrie sowie Betriebe für Feinmechanik und Schmuckwarenherstellung stellen die wichtigsten Industrien dar. Zu den bekanntesten Städten des Allgäus gehören Kempten, Memmingen, Oberstdorf, Pfronten, Sonthofen, Wangen  und Amtzell.

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Die geographische Lage:

Das Gebiet des Allgäus teilt sich in einen Württembergischen und Bayerischen Teil. Der Schwerpunkt des Allgäus liegt in Bayern.  Das gesamte Allgäu wird in 4 Landkreise bzw. Gebiete aufgeteilt, nähmlich:
Im Süden das Oberallgäu, im Westen das Westallgäu, im Norden das Unterallgäu und im Osten das Ostallgäu. Die Einzelbeschreibung der jeweiligen Allgäuregion wird durch einen Klick auf die Regionsbezeichnung in der Karte aufgerufen.

Allgaeukarte Original

 

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Geschichte des Allgäus:

  • Etwa 1200 v. Chr.: Illyrer erstes namentlich nachweisbares Volk in diesem Gebiet
  • Etwa 500 v. Chr.: Keltische Stämme (von den Römern Vindeliker – genauer Estionen und Likatier – genannt) wandern
       von Westen her ein.
  • Etwa 15 v. Chr.: Römer erobern das (Vor-)Alpengebiet. „Cambodunum“ (heute Kempten) wird Garnisonsstadt.
        Das Allgäu gehört der römischen Provinz Rätien an.
  • Römische Provinzen18 n. Chr.: Griech. Geograph Strabon erwähnt die Keltenstadt „Kambódunoum“ nördlich der Alpen
  • 233 n. Chr.: Die germanischen Alemannen und Sueben durchbrechen erstmals den Limes
  • 488: Die letzten regulären röm. Truppen verlassen die Region. Die Alemannen nehmen deren Platz ein und siedeln sich an
  • Einteilung des Gebietes in alemannische und suebische Gaue
  • Im 7. Jh. werden die Alemannen von den Franken unterworfen, das Gebiet des heutigen Allgäus wird christianisiert
  • 817: Erste urkundliche Erwähnung des „Albigauge“ (später „Albigoi“)
  • 9.-12. Jh.
  • Kaiser Otto und Bischof Ulrich besiegen die Ungarn 955 auf dem Lechfeld. Das Allgäu wird wieder unabhängiges
        Stammesherzogtum. Kirche, Klöster und niederer Adel erhalten mehr Macht. Die Staufer stellen ab 1079 die Herzöge
         und machen ab 1139 Schwaben zum Zentrum ihres Kaiserreiches. Isny, Kempten, Wangen, Kaufbeuren, Memmingen und
        Leutkirch erhalten nun ihre Stadtrechte, gehören aber noch nicht zum “Albgau”. 1167 kauft Friedrich Barbarossa den
        Besitz des verstorbenen Welf-Fürsten auf.
  • 1268 Konradin, der letzte Hohenstaufer, verabschiedet sich vor einer Italienreise von seiner Mutter Elisabeth auf Burg
        Hohenschwangau. Er wird in Neapel hingerichtet, das Herzogtum Schwaben zerfällt.
  • 1432 Der junge Herzog Albrecht III. von Bayern heiratet heimlich die schöne Augsburgerin Agnes Bernauer. Doch sein
        Vater Herzog Ernst läßt sie in der Donau ertränken.
  • 16. Jh. - 1512 wird Schwaben der siebte Kreis in der neuen Reichsaufteilung. Die Augsburger Kaufleute Fugger und
        Welser finanzieren 1519 die Wahl des Habsburgers Karl V. zum neuen Kaiser. 1525 rebellieren die Bauern gegen Adel
         und Kirche, doch nach einem halben Jahr war ihr schlecht organisierter “Bauernkrieg” verloren. Viele Bürger aus
         Memmingen Kaufbeuren und Kempten bekennen sich zu
         Martin Luthers Lehre. Der Augsburger Religionsfriede von 1555 kittet die religiöse Unruhe im Allgäu nur provisorisch.
  • 1618-48 Im Dreisigjährigen krieg holen die Lutheraner die Schweden zu Hilfe, die Katholiken dagegen den Kaiser und
        seine Soldaten. Neben Mord und Totschlag gibt die Pest den Rest ... das Allgäu verliert zwei drittel seiner Bevölkerung.
  • 18. Jh. Wittelsbacher und Habsburger streiten sich um Allgäuer Grafschaften. Selbst Österreicher und Britische
        Feldherren (Herzog von Marlborough) mischen mit. Die Kirche baut viele baroke Wallfahrtstätten. 1737 legt der Stift
        Kemptendie erste deutsche Landtafel an (Grundbuchamt). 
  • 1771 wird der berühmte WilddiebMatthias Klostermeyer (“Bayerischer Hiasl”) bei Kaufbeuren gefangen und in
         Dillingen gevierteilt. 1775 wird in Kempten die letzte “Hexe” Deutschlands hingerichtet.
  • 1803 Nach der Besetzung durch Napoleons Revolutionsarmee erhält Bayerns Kurfürst (und später König) im
        Tauschgeschäft gegen linksrheinische Gebiete das “schwäbische Ländle von Donau bis Bodensee”. Nun geht es im Allgäu
         wirtschaftlich aufwärts. Aus dem “blauen Allgäu”  des Flachsanbaus für Leinenwebereien wird das “grüne Allgäu” der
        Milchwirtschaft. Der Schweizer Senner Johann Althaus bringt den Bauern bei, wie man Käse macht, besonders den
        “Emmentaler”.
  • 1830 Der Tourismus beginnt, speziell der Alpinismus. Das klassische Allgäu mit der nördlichen Grenze Memmingen
        Mindelheim bis hinunter zu den Alpen bildet sich als Feriengebiet heraus.
  • 1848 Bayerisches Militär unterdrückt mit Gewalt Allgäuer Bürgerversammlungen, die den Ruf nach Freiheit zu laut
        wagen.
  • 1897 Der erste Dieselmotor der Welt, erbaut in der Augsburger Maschinenfabrik, arbeitet in der Zündholzfabrik in
        Kempten.
  • 1921 In Kempten wird die “Allgäuer Butter- und Käsebörse” gegründet.
  • 1945 Alliierte Bomber vernichten im Februar ein Großteil der Innenstadt von Sonthofen.
  • 1956 Die Franzosen geben den Landkreis Lindau wieder in den Regierungsbezirk Schwaben zurück.
  • 1972 Die Gebietsreform in der Bundesrepublick bildet drei neue Allgäuer Landkreise, nähmlich Oberallgäu mit der
        Kreisstadt Sonthofen, Unterallgäu (Mindelheim) und Ostallgäu (Marktoberdorf). Lindau ist weiterhin die Kreisstadt
        des Westallgäu. Kempten, Memmingen und Kaufbeuren bleiben kreisfrei.
  • 1984 Mit öffentlichen Kampagnen wehren sich die “Spätzle Allgäuer” gegen die Invasion der bayerischen Knödel.
  • 1994 Nach der Wiedervereinigung wählen Tourismusexperten der neuen deutschen Bundesländer das Allgäu zum
        beliebtesten inländischen Ferienziel.

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Die Allgäuer:

Allgaeuer BauerWer kein Allgäuer ist und auch nicht im Allgäu wohnt, muss, um etwas über das Wesen der Einheimischen zu erfahren, bei ihnen selbst in die schule gehen. Es gibt zwei ausgezeichnete schulen zu diesem Thema: “Das Landvolk des Allgäus” von Joseph Schelbert (1873) und “Die Allgäuer Rasse” von Alfred Weitnauer (1978), Schelbert der als Landpfarrer im letzten Jahrhundert seine Erfahrungen sammelte, befasst sich vor allem mit den alpenländischen Bauern. Weitnauer, der Heimatpfleger und erfolgreiche Schriftsteller, berichtet vom Allgäuer aller Stände. Beide liebten ihre Landsleute, und so ist es nicht verwunderlich, dass diese recht gut wegkommen.

Da die Allgäuer bei allem Pochen auf die schwäbische Stammeszugehörigkeit doch auch zu den Bayern gehören, ist es naheliegend, sie mit den oberbayerischen Nachbarn zu vergleichen. So erfährt man, dass der schwäbische Bauer wenig gesellig ist, das alleinsein zu schätzen weiss und manchmal sogar in Eigenbrötelei verfallen kann. Nicht zufällig gehört der Einödhof zu den Spezialitäten des Allgäues - man fühlt sich auch ohne Nachbar wohl. Der Leser erfährt auch, dass der Allgäuer weniger lautstark seine Meinung vertritt als der Oberbayer, dass er über die leisen Töne verfügt und dies in einem erstaunlichen Nuancenreichtum.

Was die Sprache des Allgäuers betrifft, so bringt Schelbert sie auf einen sehr einfachen Nenner: “Die Allgäuer sprechen durchaus die deutsche Sprache, und zwar in zwei Hauptdialekten, dem oberschwäbischen und alemannischen. Der oberschwäbische herrscht vor längs der Iller bis hin zu ihren Quellen; der alemannische vom Alpsee bis Immenstadt bis gegen den Bodensee und an den Argen, oder in den sogenannten Bergstädten, längs der württembergischen grenze.” Ein kurzes Beispiel hat der Autor auch parat: “Dort wo das gedehnte ja in das kurze jo, und das schwäbische gwea - gewesen - in das alemannische gsi sich verwandelt, ist immer noch die alte grenze zwischen den Schwaben und Alemannen im Allgäu zu erkennen.”

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Die AllgäuapAllgaeuer Heiligeostel:

Auf dem Winterberg (740 m ü.d.M.) bei der Galluskapelle blicken Sie weit über das Land, das einst vor mehr als 1000 Jahren die drei “Allgäuheiligen” Gallus, Kolumban und Magnus als Missionare und Apostel durchzogen haben. Eindrucksvoll hat sie der Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg samt ihren Attributen in Bronze gestaltet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gallus:

Allgaeuer Heilige GallusDer heilige Gallus (lat. der Kelte) (* um 550 in Irland; † 16. Oktober 640, nach anderen Quellen 620 oder 646–650, in Arbon, Schweiz) war ein Wandermönch und Missionar, der vor allem im Bodenseeraum wirkte. Er gilt als Gründer der Stadt St. Gallen und ist, zusammen mit Otmar, Schutzpatron von Stadt und Bistum. Er gehörte zu den zwölf Mönchen, die mit Kolumban 590 auf das europäische Festland zogen, um die christliche Botschaft weiter zu geben. Über Frankreich führte der Weg von Gallus und Kolumban an das Ostende des Züricher Sees. Eindringlich predigte Gallus in der einheimischen Sprache der Allemanen. Doch es gab keinen Durchbruch des Evangeliums. Aus Enttäuschung und in heiligen Zorn zerstörten die beiden Missionare die heidnischen Heiligtümer. Um der Rache der Bewohner zu entgehen, flohen sie und ließen sich in Bregenz nieder. Sechs Jahre wirkten sie gemeinsam im Allgäu und am Bodensee. Dann zog Kolumban nach Italien. Gallus, zunächst schwer krank, ließ sich in Arbon nieder. Nach seiner Genesung gründete er in der Wildnis des Steinachtales eine Klause. Bald stießen neue Gefährten dazu und es entstand eine Gemeinschaft nach festen Ordensregeln.

Von weit her kamen die Menschen, um sich Rat bei dem Einsiedler zu holen. Man trug ihm das Bischofsamt an und später die Abtswürde. Doch gallus blieb der Eremit im Steinachtal. Die Legende erzählt, dass er einem Bären, der ihm sein Essen stehlen wollte, zur Strafe aufgetragen habe, für ihn Holz zu sammeln. Seitdem wird Gallus gern mit einem Bären zusammen dargestellt.
Im hohen Alter von 90 Jahren starb er am 16. Oktober im Jahre 640. Seine letzte Ruhe fand er in seiner Klause. Bereits 80 Jahre später wurde aus der Einsiedelei an der Steinach die Abtei St. Gallen, die seitdem Landschaft und Stadt prägte und ihr den Namen gab.

Der 16. Oktober (der Gallustag) ist bis heute ein wichtiger bäuerlicher Lostag, um den sich manches Brauchtum rankt. In früheren Jahren wurde ab “Gallus” auf den Höfen geschlachtet.

 

Kolumban:

Allgaeuer Heilige KolumbanKolumban wurde 543 in Navan (West Leinster), Irland geboren und war zunächst Schüler und dann Lehrer im zentralen Kloster Bangor. Er war es dann, der den Anstoß gab, dass zwölf Mönche mit ihm 590 von der “grünen Insel” aufs Festland nach dem heidnischen Gallien zogen um zu missionieren. Sie ließen sich in den Vogesen nieder. Dort gründete er das Kloster Luxeuil. Er wurde deshalb auch Columban von Luxeuil genannt.  Doch Kolumban fiel in Ungnade als er sich mit der örtlichen Bischofssynode anlegte und das Königreich Theuderich wegen seines Lebenswandels kritisierte. Er wurde verbannt und sollte nach Irland abgeschoben werden. Doch es gelang ihm in Nantes die Flucht vom Schiff. Mit seinen Gefährten kam er über Metz und Koblenz ans Ufer des Züricher Sees. Dort war es dann die agressive Missionstätigkeit, die den Widerstand der Bevölkerung auslöste und damit Kolumban und Gallus wieder in die Flucht trieb.  In Bregenz entstand eine neue Niederlassung, deren Ausstrahlung weit ins Allgäu reichte. Bereits 70jährig machte sich Kolumban noch einmal auf den Weg und zog über die Alpen nach Italien. Er fand Duldung und Anerkennung durch den Langobardenkönig. Mit Unterstützung der Königin Theodelind gründete er das Kloster Bobbio. Es war das letzte von sechs Klöster während seines langen Pilgerweges. Er starb am  23. November 615 in Bobbio (Provinz Piacenza), Italien) war ein irischer Wandermönch und Missionar. Er wird von Katholiken und orthodoxen Christen verehrt.

Im Unterschied zum heiligen Kolumban, der Schottland missionierte, wird er als Columban von Luxeuil, Columban von Bobbio (ital. Colombano) oder Columban der Jüngere bezeichnet.
Gerne wird Kolumban mit Mitra und Pilgerstab dargestellt. Sein Sonnensymbol erhielt er, da nach der Legende bei seiner Geburt strahlend die Sonne aufgegangen sein soll.

 

Magnus:

Allgaeuer Heilige MagnusEr ist der Dritte im Bunde der “Allgäuapostel”, lebte aber über 10 Jahre später als seine Vorgänger. 699 in einem rätoromanischen Geschlecht geboren, trug er ursprünglich den Namen Maginold. Später wurde daraus “Magnus” (= der Große). Mancherorts im Allgäu begegnet uns bis heute dieser Name als “St. Mang” Magnus trat ins Kloster St. Gallen ein. Als aber der Bischof von Augsburg zur Missionierung des oberen Lechtales aufrief, machte er sich mit einigen Gefährten auf den Weg. Dort wo heute Füssen liegt, baute er sich unmittelbar am Lech eine Klause. Die Nachricht von ihm reichte weit ins Land hinein und der Zulauf war groß. nSo entstand durch Schenkungen und mit Unterstützung durch Pippin den Jüngeren das Kloster Füssen. Magnus starb am 6. Dezember 756. Über seinen Gebeinen wurde eine Kapelle mit einer Krypta Seit dem 11. Jh. sind seine Gebeine jedoch verschollen. Heute erhebt sich an dieser Stelle die Kirche St. Mang.

Zwar ist die historische Person Magnus nur schwer zu fassen, die Wirkungsgeschichte des als Heiligen und Wundertäters Verehrten ist jedoch über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren im Bereich der Kunst wie der Volksfrömmigkeit vor allem im Allgäu und Tirol, in Oberschwaben und der Schweiz noch vielgestaltig nachvollziehbar. Seine Verehrung drückt sich auch im Titel Apostel des Allgäus aus. Das Magnusfest wird am 6. September gefeiert.

Nach einer Reihe von Wundererzählungen überwältigte Magnus einen Drachen, der ihm den Weg versperren wollte. Darum wird er gern mit einem Drachen zusammen dargestellt. Er zwang einen Bären, von seinen Äpfeln abzulassen. Mit seinem Stab soll er Schlangen und Bären, die die Einwohner bedrohten, vertrieben haben. Noch heute ruft man bei Ungezieferplagen den heiligen Magnus an. Außerdem soll er vor allem Ackerbau und Viehzucht gefördert haben. 

Sein Pilgerstab wird in Füssen wie eine Relique verehrt. Für besondere Verdienste um die heimische Kultur verleiht man dort heute noch den “Magnusstab”. In Schussenried und Wangen wird auch heute noch ein silberner St.-Mang-Stab bei Bittprozessionen gegen Feld-Schäden über die Felder getragen.

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Das Allgäuer Bauernhaus:

Beispiele für Allgäuer Bauernhäuser sind am Besten in den Bauernhausmusen in Wolfegg und Illerbeuren zu zu sehen.

Bauernhaus-Museum Wolfegg:

Allgaeuer Bauernhofmuseum WolfeggDas Bauernhaus-Museum Wolfegg in Wolfegg im Landkreis Ravensburg zeigt 15 historische Gebäude aus Oberschwaben und dem württembergischen Allgäu auf einem 12 ha großen Gelände, auf dem zahlreiche Tiere aus der Landwirtschaft leben. Jedes Wochenende kann zugesehen werden, wie Leute auf dem Museumsgelände ihren Tätigkeiten wie in früheren Zeiten nachgehen. Außerdem erwacht das Museum an zahlreichen Veranstaltungstagen mit zusätzlichen Programm im gesamten Umfang zum Leben.

Träger des Museums ist seit 2003 der Landkreis Ravensburg.

Gegründet wurde das Freilichtmuseum 1978, nachdem zwei Jahre zuvor die Fördergemeinschaft zur Erhaltung des ländlichen Kulturgutes e.V. gegründet wurde. 1991 wurde das Museum erweitert.

Weitere Informationen:
Allgemeines Lexikon Wikipedia:
Bauernhaus-Museum Wolfegg:

 

Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren:

Allgaeuer Bauernhofmuseum IllerbeurenDas Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren, einem Ortsteil von Kronburg liegt 10 km südlich von Memmingen im Illertal. Es zählt zu den älteren Freilichtmuseen in Deutschland. 1955 war es das erste dieser Art im Süden der Bundesrepublik. Träger ist ein kommunaler Zweckverband, dem der Bezirk Schwaben, der Landkreis Unterallgäu und der Verein Heimatdienst Illertal angehören.

Das Museum hat über 30 Häuser in seinem Fundus, die einen Einblick in die Baugeschichte und die verschiedenen Haustypen der Region gewähren. Auf dem Gelände im Ortsteil Illerbeuren der Gemeinde Kronburg sind Häuser und Höfe vom 17. bis in das 20. Jahrhundert aus dem bayerischen Schwaben für die Nachwelt erhalten. Auch Handwerksstätten und frühe technische Bauten aus dem Gebiet zwischen Iller und Lech werden präsentiert.

Weitere Informationen:
Allgemeines Lexikon Wikipedia:
Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren:

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Die Entwicklung der Rindviehhaltung im Allgäu:

Das Allgäuer Braunvieh führt seine Herkunft auf das sogenannte »bos brachyceros«, das Kurzhornrind zurück. Dieses Rind stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und Vorderasien, in Europa wurde es vermutlich mit dem wilden Ur gekreuzt. Es wird schon von Tacitus in seiner »germania« erwähnt und als unansehnlich und kurz gehörnt beschrieben.

In Anpassung an die unterschiedlichen Standorte und klimatischen Verhältnisse bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Typen, die sogenannten Landschläge heraus, von denen die Montafoner, Schweizer, Lechtaler, Oberinntaler und Allgäuer die bekanntesten waren. Diese unterschieden sich voneinander nach Größe, Gewicht und Farbe.

Der gute, ca. vier Doppelzentner schwere, im Allgäu bodenständige »Allgäuer Dachs«, der sich durch seine Genügsamkeit, Gesundheit, Milchergiebigkeit, Langlebigkeit und Fruchtbarkeit auszeichnete, hatte im Lauf der Jahrhunderte als Hausrind Zeiten des Niedergangs (Völkerwanderung, Seuchen, Kriege) und der Blüte (Klosterkultur, Vereinödung) erlebt. Zu Beginn des 19. Jh. erfreute sich das Allgäuer Vieh auf den bedeutenden Viehmärkten, vor allem in Sonthofen, Immenstadt und Oberstaufen, sowie auf den Viehscheiden nach den Alpabtrieben in Oberstdorf und Hindelang, großer Beliebtheit für den Handel in Süddeutschland und Oberitalien. Doch auch dieser Viehhandel hatte Nachteile für die Nachzucht, denn die jeweils besten Tiere wurden zum Verkauf freigegeben.

Der somit verringerte Viehbestand wurde durch den Import verschiedener Schläge (Montafoner aus Vorarlberg, Appenzeller, Schweizer und Graubündner aus der Schweiz) ergänzt. Es ist daher nicht verwunderlich, daß ein großes Rassenwirrwarr entstand.

Durch die Ausdehnung der Milchwirtschaft im Allgäu ab ca. 1830 erlitt der Allgäuer Dachs einen wesentlichen Rückschlag. Die Molkerei wurde zum Hauptbetriebszweig der Landwirtschaft im Allgäu und somit wurden Zucht und Aufzucht auf ein Minimum beschränkt. Das nötige Melkvieh wurde aus der Schweiz und Österreich beschafft, so daß das reinblütige, einheitliche Gepräge des Allgäuer Rindes noch mehr dezimiert wurde. Erst ab 1884/85 zeigte sich ein neuer Umschwung und 1887 wurde die Zusammenarbeit von Milchwirtschaft und Viehzucht befürwortet. Der größte Vorteil einer eigenen, heimischen Viehzucht sei die Einsparung von Geld. Ferner würde man unabhängiger von den bisherigen Zufuhrgebieten werden und könne eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit (höhere Milchergiebigkeit) selbst steuern. Die Notwendigkeit der eigenen Viehzucht wurde erkannt und im November 1883 wurde die Allgäuer Herdebuchgesellschaft gegründet, die bis heute besteht.

Das Zuchtziel mußte auch der veränderten Situation angepaßt werden. Ab 1966 setzte auch im Allgäu die Umzüchtung von der genügsamen, leichten Kuh zur großrahmigen, milchbetonten Zweinutzungskuh unter Verwendung von US-Blut ein.

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Allgäu Informationen:

Unter Allgäu Informationen ist eine Sammlung von Web-Site mit allgemeinen Themen zusammengefasst.

Märchen Allgäu von Dr. Dieter Volkwein:
Allgäuer Schwäbisch für Nordlichter:
Allgemeines Lexikon Wikipedia “Allgäu”:
Heimatbund Allgäu e.V.:
Internet-Portal “Dein Allgäu”:
Internet-Portal “Allgäu-ABC”:

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