Bier in der Literatur:
Seit den Anfängen der Literatur hat das Bier seinen Platz in den geistigen Werken der Menschheit. Neben derben Trinkliedern, wird das Lebenselexier Bier auch in Epen und von großen Autoren gerühmt.
Man halt´an den Meth sich, halt aber Maß; So schwatzt man und schweigt wie es nötig. Lebenregeln Odins
Bier bring ich dir, du Baum in der Schlacht ! Mit Kraft gemischt und Mannesruhm. Voll der Lieder und lindernden Sprüche, guten Zaubers voll und Wonnerunen. Walküre, als sie zu Sigurd
Wohlan, es endet sich mein Lied. Die Todesgöttinen, Die Wodan mir aus meinem Haus gesendet, rufen mir. Dort sitz ich froh auf hohem Sitz und dtrinke mit den Asen Bier. Des Lebens Stunden sind entflohen, mit Lachen sterb ich hier. König Regnar Lodbrok
Hitzig ward dasBier im Fasse, heftig fluchte das Getränke, in den festen Eichenfässern hinter kupferreichen Zapfen: Schafft ihr nicht einen Sänger, der gehörig singen könnte, schöne Lieder tönen ließe, schlüge ich durch alle Reifen, würd ich den Boden sprengen! finnisches Nationalepos Kalewala
Fertig war das Bier geworden, war der Männer Bier bereitet, ward das rote Bier gelagert, ward das Leichtbier fortgeführt, in der Erde nun zu schlafen, in dem festen Felsenkeller, in den starken Eichenfässern hinter kupferreichen zapfen. Bierlagerung
Tefflich hat die gute Wirtin, hat die Hausfrau voller Umsicht dieses Bier für uns bereitet, ließ den süßen Trunk sie fließen, aus dem süß gewürzten Malze. Leichtbier in den keller rauschte: Käm´doch einer, mich tz trinken, einer, bald mich auszuschlürfen, dass mit Ehren man mich rühme, mich nach rechter Art besinge! innisches Nationalepos Kalewala
Wilhelm Busch Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Herr segne dieses Bier, das durch Deine Gnade aus dem Kern des Getreides hervorgegangen ist, dass es dem Menschengeschlecht ein Heilmittel sei. Gib durch die Anfrufung Deines Hochheiligen Namens, dass jedermann, der davon trinkt Gesundheit des Leibes und Schutz für seine Seele erlange, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Biersegen aus den Rituale Romanum
unbekannt Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Gambrinus ward ich im Leben genannt, ein König in Flandern und Brabant. Aus Gersten hab ich Malz gemacht und das Bierbrauen daraus erdacht. D´rum können die Brauer mit Wahrheit sagen, dass sie einen König zum Meister haben! Gambrinus-Vers aus Aventins Bairischer
Wilhelm Busch Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Bestaubt sind unsere Bücher; der Bierkrug macht uns klüger. Das Bier schafft uns Genuss, die Bücher nur Verdruss! Johann Wolfgang von Goethe
Lessing Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Kommt, Brüder, trinket froh mit mir! Seht, wie die Becher schäumen! Bei vollern Bechern wollen wir ein Stündchen schön verträumen! Theodor Körner
Wenn die Becher fröhlich kreisen Froh und frei, wie´s unsere Alten einst zu ihrer Zeit gehalten, leben wir, so lang es gilt. Freuen uns mit leerer Tasche, wenn nur aus der vollen Flasche klar der braune Nektar quillt. Wilhelm Hauff
frei n. Shakespeare Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Sei mir gegrüßt, du Held im Schaumgelock, Streitbarer Männer Sieger, edler Bock! Dich bringt der Frühling mit als Bundsgenossen, Du thaust den letzten Märzenschnee hinweg. Der Sonnenschein ist mir ins Blut geflossen, und Veilchen sprießen auf an deinem Weg. bescheiden ist dein Ruhm; doch unverdorssen wirkst du das Gute. Wenn im Winter träg der Geist umnebelt, dumpf ide Sinne ware, du glühst sie auf zum Großen, Schönen, Wahren Und nicht das Zwielicht dampfdurchwölker Schenken den mittag liebst du und der Gärten Frische. hier findet sich auf brüderlichen Bänken Hoch und Gering in traulichem Gemische; Den Knechten nah, die seine Pferde lenken, der Staatenlenker vom Ministerrische, Pedell, Professor, Famulus, Student, du spülst hinweg die Schranke, die sie trennt. Paul Heyse (1830-1914) an das Bockbier
Dante Wandbild im Ostseebrauhaus Kühlungsborn
Wo ungeheure Blechmusiken den Lärm durch Rauch und Bierdunst schicken, und wo die Menge brausend schwillt, vom Bier zum Teil schon ganz erfüllt, teils erst vom Wunsch, erfüllt zu werden, doch durchweg selig schon auf Erden. Es laufen Kellnerinnen emisg durch alle Reih´n, wo wild und bremsig die Menge ohne Unterlaß sich heiser schreit nach einer Maß. Zwölf Krüge an der Brüsten säugend wirkt solche Wunschmaid überzeugend. Eugen Roth
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